NFDI4Objects (N4O) ist eine Initiative zum Aufbau eines multidisziplinären Konsortiums innerhalb der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). Die Initiative richtet sich an Forschende sowie und Praktiker*innen, deren Arbeitsschwerpunkte auf dem materiellen Erbe von rund drei Millionen Jahren Menschheits- und Umweltgeschichte liegen und adressiert die Herausforderungen moderner Forschungsdateninfrastrukturen. Zu den angesprochenen Disziplinen gehören nicht nur verschiedene Archäologien, sondern u.a. auch Anthropologie, Bauforschung, Geoarchäologie, Archäobotanik und Geophysik.
Das Arbeitsprogramm von NFDI4Objects ist an dem Datenlebenszyklus archäologischer Objekte ausgerichtet: Von der Erkundung und Bergung über die Sammlung zur Analyse und dem Erhalt der Objekte. Dabei spielen die Speicherung und die Verbreitung der Forschungsdaten sowie die Überführung der Ergebnisse in die Ausbildung zentrale Rollen. Die verschiedenen Aufgabenbereiche sind in sieben Task Areas (TA) strukturiert. Insbesondere in den TA 1-4 werden die komplexen Anforderungen für Datenmanagement, Datendokumentation und Datenarchivierung im Rahmen der Erfassung und Erforschung von Primärdatenquellen, wissenschaftlichen Objektsammlungen und für die Erhaltung von Kulturdenkmälern adressiert.
Das BCDH ist als Co-Sprecher am NFDI4Objects beteiligt und im Konsortium gemeinsam mit der Denkmalpflege Baden-Württemberg für den Bereich TA1 "Dokumentation" verantwortlich. Das Projekt wurde im November 2022 bewilligt und hat im März 2023 seine Arbeit aufgenommen.
Umfrage zum Datenmanagement in der Archäogeophysik (Anfang 2024)
Mit einer innerhalb der TA1 entwickelten Umfrage möchten die beteiligten Wissenschaftler*innen des BCDH und des UFZ einen Überblick zur Anwendung geophysikalischer Prospektion in der Archäologie gewinnen. Sie richtet sich deshalb besonders an langjährige Expert*innen, die in diesem Themenfeld in Forschungseinrichtungen, Landesämtern oder kommerziellen Unternehmen arbeiten. Mit Hilfe der gewonnenen Daten sollen Vorschläge für Standardisierungen in der Datenaufnahme, Prozessierung, Analyse und Archvierung bedarfsorientiert entwickelt werden. Die Antworten liefern die Grundlage, um im Community Cluster Geophysik der NDFDI4Objects allgemeingültige Standards im Umgang mit geophysikalischen Daten und Metadaten zu diskutieren. Trotz Neuentwicklungen von Instrumenten und Programmen ist ein standardisiertes Vorgehen im Umgang mit geophysikalischen Daten wünschenswert und notwendig, um nachhaltigen Zugang sowie die Langzeitarchivierung zu verbessern und besonders fachfernen Datennutzer*innen den Umgang mit diesen Daten zu erleichtern.
Für die Teilnahme an der Umfrage kontaktieren Sie bitte: till.sonnemann@uni-bonn.de
